"Heute ist immer der Tag,
an dem die Zukunft beginnt."
Hans Kudszus

Was ist Burnout?


Burnout ist die Beschreibung für ein gesellschaftliches Phänomen, das aus unserem Kulturkreis nicht mehr wegzudenkenden ist. Es gilt als Synonym für emotionale, physische und psychische Erschöpfung. Hohe, idealistische Ziele, ein hohes Arbeitsengagement sowie die geringe Distanzierungsfähigkeit zur eigenen Arbeit führen zu einem Gefühl des innerlichen "Ausgebranntseins".
 


Burnout und seine Symptome lassen sich in verschiedene Phasen einteilen: 

 

Das Burnout-Phasenmodell nach Freudenberger & North (2002)

burnout_phasen

Quelle: www.aerztemagazin.at/dynasite.cfm?dsmid=60178&dspaid=428522

Stadien 1-3 

Aus Leistungswunsch und Tatendrang kann sich ein Leistungszwang entwickeln. Die Bereitschaft, eigene Grenzen zu akzeptieren, sinkt. Das Gefühl, alles selbst machen zu müssen und nicht delegieren zu wollen, um sich zu beweisen, wird stärker. Der Wunsch nach Entspannung, Sozialkontakten und angenehmen Freizeitbeschäftigungen tritt in den Hintergrund. 
 
Hier ist entscheidend, den Punkt, an dem Leistungsstreben zu Leistungszwang wird, zu erkennen und nicht zu überschreiten.

Die Phasen 1-3 beschreiben Zustände, die jede und jeder einzelne von uns bereits ein oder mehrere Male erlebt hat. In jeder und jedem von uns wohnt der Wunsch inne, Dinge bis zu einem gewissen Grad kontrollieren zu wollen oder uns über Arbeit und Engagement zu beweisen. Diese drei Phasen gelten nicht als „gefährlich“, wenn es um eine Einstufung in die Stadien des Burnout geht. Sie können aber dennoch als Einstieg in eine mögliche Abwärtsspirale gewertet werden.

Stadien 4-5

Die Balance zwischen eigenen Bedürfnissen und äußeren Erfordernissen ist nicht mehr gegeben und führt zu Energiemangel. Es kann zu einer Häufung von „Fehlleistungen“ wie z.B. Unpünktlichkeit und Verwechslung von Terminen kommen. Prioritäten verschieben sich, soziale Kontakte werden als belastend erlebt und einst wichtige Ziele unbedeutsam.

In diesen Stadien kann die Aktivierung alter Freundschaften dabei helfen, Veränderungen dieser Art festzustellen und eine Werteverschiebung rückgängig zu machen.

Stadien 6-8 

Häufige Kennzeichen dieser Phase sind Rückzug, Zynismus, aggressive Abwertung, Ungeduld und Intoleranz. Meist treten bereits Leistungseinbußen und körperliche Beschwerden auf. Ratlosigkeit, mangelnde Hilfsbereitschaft und fehlendes Einfühlungsvermögen prägen in diesem Stadium den Umgang mit anderen Menschen. Das soziale Netz, das eigentlich als Stütze dienen sollte, kann manchmal als feindlich und überfordernd erlebt werden. Der Rückzug nimmt zu, jede Zuwendung der Umwelt wird nicht selten als Angriff verstanden.

Stadien 9-12

Das Gefühl, nicht mehr autonom zu sein, sondern nur noch automatisch zu funktionieren, verstärkt sich. Gefühle wie Mutlosigkeit und Leere häufen sich, gefolgt von Panikattacken und Angstzuständen. Personen in den letzten beiden Stadien sind bereits von geistiger, körperlicher und emotionaler Erschöpfung betroffen.

Erkennen und Handeln

Es ist bedeutsam zu wissen, dass sich die so genannte „Burnout-Spirale“ immer schneller in Richtung der absoluten Erschöpfung und Resignation dreht. Bis zum fünften Stadium ist es möglich, als Außenstehender in das Geschehen einzugreifen. Familie, Freundinnen und Freunde sowie Bekannte haben in dieser Phase noch die Möglichkeit, eine betroffene Person auf ihre Verhaltensänderung aufmerksam zu machen und sie darin zu unterstützen, aus dem „Kreislauf“ auszusteigen.

Betroffenen ist zu einer ärztlichen und/oder therapeutischen Behandlung geraten.